Tourcoing

[646] Tourcoing (spr. turkŭäng), Stadt im franz. Depart. Nord, Arrond. Lille, nahe der belgischen Grenze, Knotenpunkt der Nordbahn, durch Straßenbahn mit dem südsüdöstlich gelegenen Roubaix verbunden, hat 2 moderne Kirchen, ein schönes Stadthaus (1880), ein Handelsgericht, eine Handelskammer, Börse, ein Lyzeum, Gewerbeschule, Kunstschule, ein Museum, eine Filiale der Bank von Frankreich, bedeutende Spinnerei für Schafwolle (1900: 33 Etablissements mit 462,000 Spindeln) und Baumwolle (16 Etablissements mit 420,000 Spindeln), Woll- und Baumwollzwirnerei (118,500, bez. 120,000 Spindeln), Wollkämmereien (11 Anstalten mit 460 Maschinen) und -Webereien (4000 mechanische und 1800 Handstühle), Färbereien, Fabriken für Möbelstoffe und Teppiche, Leder, Maschinen, Eisen- und Kupfergießerei etc., lebhaften Handel (1901: Wert der Einfuhr 70,5 Mill., der Ausfuhr 99,7 Mill. Fr.) und (1906) 63,529 (als Gemeinde 81,671) Einw. – Hier siegte 17. und 18. Mai 1794 Pichegru über die Österreicher und Engländer unter Clerfait, woran eine Pyramide erinnert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 646.
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