Trebur

[686] Trebur, Flecken in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Großgerau, unweit des Rheins, hat eine evang. Kirche, bedeutende Käsefabrikation und (1905) 2079 Einw. – T. (Tribur), in karolingischer Zeit königliche Pfalz, kam später unter die Vogtei der Herren von Münzenberg, 1246 als Pfand an die Grafen von Katzenelnbogen, die von Rudolf von Habsburg mit T. und dem größten Teil seines Gebietes belehnt wurden. Den Rest der Besitzungen, bisher den Herren von Falkenstein gehörig, erwarb Graf Johann 1422. Im frühen Mittelalter fanden in T. häufig Reichstage statt; am bekanntesten sind die von 887, auf dem Karl der Dicke abgesetzt, von 1066, wo Adalbert von Bremen gestürzt wurde, und von 1076, wo die Fürsten Heinrich IV. bis zur Lossprechung vom Bann suspendierten. 895 fand daselbst eine Synode statt, zu der auch König Arnulf erschien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 686.
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