Tschichatschew

[776] Tschichatschew, Peter von, russ. Naturforscher und Reisender, geb. 1808 in Gatschina bei St. Petersburg, gest. 13. Okt. 1890 in Florenz, widmete sich ursprünglich der diplomatischen Laufbahn, bereiste als Attaché bei der Gesandtschaft in Konstantinopel 1842–44 Kleinasien, Syrien und Ägypten, durchforschte dann den Altai und auf wiederholten Reisen 1858 und 1863 Kleinasien, namentlich in geologischer Beziehung. Eine Reise nach Algerien und Tunis (1877–78) diente gleichfalls geologischen und botanischen Studien. Zwischen diesen Reisen hielt sich T. in verschiedenen Ländern Europas auf, mit Vorliebe in Paris, später in Florenz. Er schrieb: »Voyage scientifique dans l'Altaï oriental« (Par. 1844–45, mit Atlas), »Asie Mineure« (das. 1852–69, 8 Bde. mit Atlas), »Lettres sur la Turquie« (Brüss. 1859), »Une page sur l'Orient« (2. Aufl. 1877), »Le Bosphore et Constantinople« (3. Aufl. 1877), »Espagne, Algérie et Tunésie«, Briefe an M. Chevalier (Par. 1880; deutsch, Leipz. 1882), »Études de géographie et d'histoire naturelle« (Flor. 1890) und zahlreiche kleinere Abhandlungen. Auch übersetzte er Grisebachs Pflanzengeographie und verfaßte mehrere politische Schriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 776.
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