Wittgenstein [1]

[702] Wittgenstein, ehemals reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreis, von den hessen-darmstädtischen Ämtern Battenberg und Biedenkopf, dem Fürstentum Nassau-Dillenburg und dem Herzogtum Westfalen begrenzt, umfaßt 487 qkm (8,8 QM.) mit 16,000 Einw. und bildet jetzt die beiden Standesherrschaften W.-Wittgenstein und W.-Berleburg. Die Grafen von W., zuerst 1174 genannt, scheinen gleichen Ursprungs wie die von Solms zu sein und waren seit 1223 Lehnsleute des Erzstifts Mainz. Bei der Teilung der Besitzungen zu Ende des 13. Jahrh. trennte sich die Linie Battenberg (s. d.) ab, und die Hauptlinie W. erlosch 1360 im Mannesstamm, worauf die Grafschaft an den Grafen Valentin von Sayn fiel, der die Erbtochter des letzten Grafen von W. geheiratet hatte (s. Art. »Sayn und Wittgenstein«).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 702.
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