Goltze, Frl. Marie

[271] *Goltze, Frl. Marie, Berlin N., Weissenburgerstrasse 6, geboren am 25. März 1840 in Neu-Rüdnitz bei Wriezen an der Oder, wo ihr Vater Lehrer war, lebt sie seit 1844 in Berlin, erwarb sich da ihre Kenntnisse in der Behandlung der Wäsche in den grössten Wäschegeschäften. 1880 übernahm sie die Stelle einer Fachlehrerin am grossen Friedrichs - Waisenhause und leitet seit dieser Zeit in genannter Anstalt den Plättunterricht, der dort an junge 14–15jährigen Waisenmädchen zu ihrer wirtschaftlichen Ausbildung erteilt wird. Fremde herrschaftliche Wäsche liefert das. Material zu diesem Unterricht. Vom Jahre 1881–1890 war sie an der Viktoria - Fortbildungsschule und vom Jahre 1892–1895 im Pestalozzi-Fröbelhause in gleicher Eigenschaft thätig. Die grosse Unkenntnis der erwachsenen Schülerinnen der Fortbildungsschule im Plätten, von denen mehrere schon das 40. Lebensjahr überschritten hatten und durch zwingende Umstände dahin gedrängt wurden, sich eine Erwerbsquelle zu schaffen, brachten in ihr den Entschluss zur Reife, einen »Leitfaden über Plätten« zu schreiben. Ein Jahr später 1885 wurde von der Firma F. V. Grünfeld, Landeshut in Schlesien ein Preisausschreiben über Waschen[271] und Plätten bekannt gemacht, dies gab ihr die Veranlassung zur Herausgabe eines zweiten Büchelchens: »Leitfaden der Weiss- und Buntwäscherei«.

‒ Praktische Anleitg. zur gründlichen Selbsterlernung der Plätterei aller Stoffe. Ein nützl. Handbuch f. Hausfrauen u. solche, die es werden wollen. 2. Aufl. 8. (34) Langensalza 1895, Beyer & Söhne. kart. n –.60

‒ Dasselbe. 4. Aufl. 1897. (38) u. 4 S. Zeichngn.

‒ Praktische Anleitung zur gründlichen Selbsterlernung der Weiss- und Buntwäscherei. Ein nützl. Handbuch f. Hausfrauen u. solche, die es werden wollen. 8. (28) 1. Aufl. 1885, 2. Aufl. 1897. Ebda. (48) u. 4 S. Zeichngn. n –.60

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 271-272.
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