Steinkeller, Frl. Marie v.

[328] *Steinkeller, Frl. Marie v., Ps. Sophie v. Keller, Kolberg, Nicolaistrasse 4, im Jahre 1840 am 27. September in dem alten Schlosse zu Treptow a. Rega, in Pommern, geboren, genoss sie im Kreise ihrer Eltern und Grosseltern inmitten einer romantischen Burglandschaft eine glückliche Kindheit. Später brachte das Leben der ganzen Familie viele Prüfungen durch Krankheiten, schwere Schicksalsschläge und manchen herben Unglücksfall. Von grosser Bedeutung war für die junge Marie die wohlwollende Freundschaft Karl Geroks, deren sie sich vierzehn Jahre hindurch erfreute. Seine Predigten, seine Lieder, seine Briefe waren ihr eine Quelle reinster Freude. Auch in Berlin hatte M. v. St. später Beziehungen zu Personen und Kreisen, die nicht ohne Einfluss auf sie blieben. So fand sie freundliche Aufnahme in dem geistreichen und liebenswürdigem Kreise, den die geniale Frau von Hohenhausen um sich scharte, in welchem der Prinz Georg von Preussen besonders verkehrte und in welchem viele Dichter, Schriftsteller und Künstler »zu Hause« waren. Frau Professor Bornhak, Frau Lina Morgenstern »die viel bewunderte und auch viel verleumdete,« u.v.a., sind ihr seit einer Reihe von Jahren treue Freundinnen gewesen. M. v. St. schreibt hauptsächlich für christliche Zeitschriften, vor allem seit vielen Jahren für das bei Greiner & Pfeiffer in Stuttgart erscheinende illustrierte Sonntagsblatt »Grüss Gott«. Auch für das[328] Töchteralbum von Thekla v. Gumpert hat sie seit einer Reihe von Jahren Erzählungen geliefert, ebenso für viele andere Roman- und Tageszeitungen.

Werke s. Sophie v. Keller.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 328-329.
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