Äginetische Kunst

[186] Äginetische Kunst. Ägina war zur Zeit seiner Blüthe, kurz vor u. während der Perserkriege, in der Übergangsperiode von dem alten zum hohen Styl, der Hauptsitz griechischer Kunst, namentlich der Plastik in Holz, Thon u. dem geschätzten Erz (Äginetisches Erz) u. Marmor. Der Äginetische Styl war ernst, streng, naturgetreu nachbildend, im Darstellen einzelner Theile glücklicher, als in der Composition; die vorzüglichen Künstler dieser Schule sind Smiles, Kallen u. Onatas. Werke sind noch mehrere übrig, bes. ist durch Nachgrabungen, durch eine Gesellschaft Kunstfreunde 1811 in den Ruinen des Tempels der Athene (s. Ägina 2) veranstaltet, vieles von hohem Kunstwerthe gefunden worden; es ist in dem Äginetensaale in der Glyptothek zu München aufgestellt. Die Ägineten sollen auch zuerst Silbermünzen, um 800 v. Chr., geprägt haben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 186.
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