Alliteration

[336] Alliteration (v. lat.), 1) die Übereinstimmung der Anfangsconsonanten in mehreren Wörtern eines Satzes, z.B.: Wo die Wellen wogen, wo die Winde wehen; 2) (Anreim, Stabreim, Poet.), in der altnordischen, angelsächsischen u. althochdeutschen Dichtkunst der Reim, der in der Wiederholung desselben Buchstabens zu Anfang der Wörter an gewissen Stellen im metrischen System besteht, wobei alle Vocale gleiche Geltung haben; so ist z.B. Friede u. Freude eine A. Gewöhnlich gehören 2 Verse zusammen, wo dann entweder in dem ersten 2 u. in dem zweiten 1 Reim od. umgekehrt ist; z.B.:


Kühn im Kampfe der Sohn

Tritt des Königs Schritte.

s. u. Altnordische Literatur. Althochdeutsche alliterirende Gedichte sind: das Hildebrandslied, Muspilli u. das Wessobrunner Gebet. Solche A-en haben sich noch in sprichwörtlichen Redensarten erhalten: Mann u. Maus, Land u. Leute, Stock u. Stein. Daher Alliteriren, die A. anwenden, u. Alliterirende Sprachen, die zum Congo-Kaffrischen Sprachstamme gehörenden Sprachen, weil sie den den Substantiven vorgestellten Artikel auch den zu denselben gesetzten Adjectiven od. von denselben abhängigen Genitiven etc. vorstellen, s. Kaffrische Sprachen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 336.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: