Amalgăma

[384] Amalgăma (Amalgam, arab., Quickbrei), breiartige, flüssige od. feste u. krystallisirbare mit od. ohne Beihülfe der Wärme dargestellte Verbindung des Quecksilbers mit Metallen. Da alle Metalle mehr od. minder leicht dieselbe einzugehen scheinen, so hat man diese Fähigkeit im Allgemeinen für einen Beweis der Metallität eines Körpers angesehen. Die Metalle scheinen mit dem Quecksilber eine chemische Verbindung. in bestimmtem Verhältniß einzugehen, die durch überflüssig zugesetztes Quecksilber nur verdünnt, in derselben suspendirt ist, u. beim Durchdrücken des A. durch Leder in letzterm zurückbleibt. Am deutlichsten zeigt sich dies bei den A-n von Gold u. Silber. Die Operation selbst wird Amalgamiren (Amalgamation, Anquicken od. Verquicken) genannt. Am meisten wird Gold, Silber u. Zinn amalgamirt. Der Zweck bei Gold u. Silber ist entweder Trennung von beigemengten Erden u. Unreinigkeiten (z.B. in Bijouteriefabriken u. auf den Amalgamirwerken), od. auch Zerlegung in die feinsten Theile (wie beim Vergolden u. Versilbern). In Spiegelfabriken ist der Zweck des Amalgamircus die Belegung der Glastafeln mit Zinn, weil das Zinn-A. die Eigenschaft hat, sich fest an das Glas zu hängen u. daran sehr bald zu erhärten. Auch das A für Elektrisirmaschinen (Kienmayers A.) aus 1 Theil Zinn, Theil Zink, 3 Theilen Quecksilber bestehend, gehört hierher. Kupfer- u. Zinn-A. haben die Eigenschaft, nach einiger Zeit zu erhärten u. werden deshalb von den Zahnärzten zum Plombiren (s.d.) hohler Zähne sie benutzt. Das hierzu übliche Kupfer-A. besteht aus 30 Kupfer u. 70 Quecksilber. Natürliches A. findet sich in der Pfalz, Ungarn, Zweidrücken u. a. O., u. besteht aus 36 Silber u. 64 Quecksilber. Oft ist es krystallisirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 384.
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