Antībes

[556] Antībes (spr. Angtib), Stadt am Mittelmeer im Bezirk Grasse des franz. Departement Var, mit Citadelle, Hafen für mittlere Schiffe, Handelsgericht, Navigationsschule, Handel mit Thunfischen u. Sardellen; Tabaksfabriken, römische Ruinen, namentlich eines Amphitheaters; 6500 Ew.; hierbei der Golf von Juan (Jouan), wo Napoleon 1815 von Elba aus landete. – A. hieß früher Antipŏlis, daher auch bei den Einw. Antiboul, war Colonie der Massilier, später römisches Municipium, kam dann an die Gothen u. Franken, u. ward Ende des 9. Jahrh. von den Arabern zerstört, im 10. wieder erbaut, mehrmals von den saracenischen Seeräubern geplündert, weshalb der bischöfliche Sitz, der seit Anfang des 6. Jahrh. hier war, nach Grasse verlegt wurde. Im Mittelalter stand A. unter der Botmäßigkeit der Herren v. Grimaldi (Fürsten v. Monaco), wurde im 16. Jahrh. befestigt u. 1737 von den Alliirten im Österreichischen Erbfolgekriege bombardirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 556.
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