Armagnacs

[722] Armagnacs (von den Deutschen durch Verdrehung des. Worts, Arme Gecken od. Arme Hechte, auch von einem um den Arm getragenen rothen Bande, les Bandes, genannt), von Armagnac 2) u. 5), bes. aber von Armagnac 3) angeworbene Soldaten, die sich durch Ruchlosigkeit u. Unordnungen aller Art auszeichneten. Während des Kriegs plünderten sie auf Rechnung dieses, im Frieden auf eigene Hand. In dem Armagnaken- od. Armegeckenkriege (so wegen der späteren Mitwirkung der A-s genannt), 1444 zwischen Zürich u. der übrigen Schweiz wegen der Grafschaft Toggenburg, in welchem Österreich den Zürichern beistand, verlangte Österreich von Frankreich 5000 Mann. Dieses schickte unter dem Dauphin 40, 000 A., deren man nach dem Frieden mit England ledig sein wollte, u. lieferte den Schweizern am 26. August 1444 unweit Basel die Schlacht bei St. Jacob. Die Schweizer hielten aber den Dauphin von weiteren Angriffen zurück, u. die A. zerstreuten sich nun plündernd u. mordbrennend in Schwaben, Baiern u. Elsaß, bis sich die Einwohner gegen sie erhoben, u. es 1445 zu einem Vergleich kam, nach welchem Frankreich diese Haufen zurückzog, aus ihnen 4500 Schützen mit 1500 Lanzen zog, diese in 15 Compagnien theilte u. so den Anlaß zur Bildung stehender Heere gab. Dieser Krieg ist beschrieben von Barthold im Historischen Taschenbuch von 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 722.
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