Azuni

[112] Azuni, Dominico Alberto, geb. gegen 1760 in Sassari auf Sardinien, studirte die Rechte, war Advocat in Cagliari u. später Richter am Handelsgericht zu Nizza. Beim Einfall des französischen Revolutionsheeres in Oberitalien floh er nach Florenz, wo er durch Herausgabe eines großen Werkes über die Grundsätze des Seerechtes (Sistema universale bei principj del dritto marittimo. 1795, 4 Bde.) seinen Ruf als Rechtsgelehrter u. Geschichtsforscher begründete. Dann reiste er nach Frankreich, wo er in Paris von der Regierung freundlich empfangen u. zur Theilnahme an dem Entwurf eines französischen Handelsgesetzbuchs bestimmt wurde. Im J. 1807 zum Präsidenten des Appellhofes von Genua ernannt, mußte er dieses Amt nach dem Sturze Napoleons aufgeben u. lebte seitdem in dürftigen Verhältnissen, bis ihn der König Karl Felix von Sardinien als Richter an das Oberconsulatstribunal zu Cagliari berief, wo er im Jan. 1827 starb. Er schrieb noch: Dizionario univ. ragionato della giurioprudenza mercantile, Nizza 1786–88, 4 Bde., 2. A. 1822; Histoire geographique politique et naturelle de Sardaigne, Paris 1802, 2 Bde. (deutsch von I. M. Brede, Lpz. 1803); Memoires pour servir à l'histoire des voyages maritimes des anciens navigateurs de Marseille, Genua 1813, u. einige kleinere Schriften über die Geschichte, Bewaffnung u. Kriegführung der Piraten (1816) etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 112.
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