Beauchamp

[451] Beauchamp (spr. Bohschang), 1) Pierre François Godart de B., geb. 1689 zu Paris; st. daselbst 1761; er war Roman- u. Schauspieldichter, übersetzte den griechischen Erotiker Eustathios (Par, 1243, 1797) u. schr.: Recherches sur les théâtres de France, ebd. 1735, 3 Bde.; Lettres d'Héloïse et d'Abailard, ebd. 1737. 2) Joseph, geb. 1752 zu Vesoul u. wurde 1767 Bernhardiner; sein Ohm Miroudot, Bischof u. französischer Consul zu Bagdad, rief ihn 1781 in den Orient, u. hier entwarf B. his 1790 Karten über die Gegenden von Aleppo, Bagdad, Bassora u.a. O., berichtigte die Stellung mehrerer Sterne u. sammelte arabische Manuscripte, Zeichnungen von Monumenten, Inschriften u. Medaillen; hierauf wurde er 1796 Consul in Mascate. Bonaparte rief ihn 1798 zu sich nach Ägypten u. sandte ihn 1799 mit geheimen Aufträgen nach Constantinopel; von den Engländern aufgefangen, blieb er 3 Jahre lang in türkischer Gefangenschaft u. befreit st. er zu Nizza 1801. Er schr.: Voyage de Bagdhad à Bassora, im Journal des savans 1785, deutsch in Fabris Sammlung; Relations d'un voyage en Perse, Par. 1787, 1795; Mém. sur les antiquités babylon.; Réflexions sur les moeurs des Arabes u.a.m. 3) Alfonse de B., geb. 1767 zu Monaco, trat 1784 in sardinische Dienste, die er aber beim Ausbruch des Krieges mit Frankreich verließ u. als Verdächtiger in Ceva gefangen gesetzt wurde. Nach seiner Freilassung ging er nach Paris u. ward bei der Einnahme der indirecten Steuern angestellt, aber als Bourbonist nach Rheims verbannt; er wurde zwar zurückberufen, aber 1814 von Neuem abgesetzt; in Folge der Restauration erhielt er eine Pension u. st. 1832 zu Paris. Er schr.: Hist. de la Vendée et des Chouans, Par. 1805, 4. A. 1820; Hist. du Brésil, 1815; Hist. de la conquête du Pérou, 1808; Hist. de la campagne de 1814 et 1815, 1818, 2 Bde.; De la révolution d'Espagne, Par. 1822; Hist. de la révol. du Piémont, ebd. 1823; Biographie des Generals Moreau 1824 u. Ludwigs XVIII., ebd. 1825. Ihm werden auch die Memoiren Fouché's, Par. 1828 f., 4 Bde., zugeschrieben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 451.
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