Belĭsar

[538] Belĭsar (Belisarius), Sohn eines Illyriers, geb. zu Germania, war zuerst Soldatin den Haustruppen des Kaisers Justinian, u. vermählt mit Antonina, er wurde durch deren Freundin, Theodora, Justinians Gemahlin, gehoben u. bei dessen Thronbestellung zum Feldherrn ernannt. Er besiegte 530 die Perser, unterdrückte 332 einen Aufstand der Bürger in Constantinopel gegen den Kaiser, schlug 533 die Vandalen in Afrika, eroberte 535 Sicilien, besetzte Rom 536 u. vertheidigte es ein Jahr lang gegen die Gothen; darauf zog er gegen die Gothen in NItalien; zwar konnte er Mailand nicht retten, drängte aber die Gothen nach Ravenna zurück u. nahm diese Stadt 540 u. focht dann zwei Jahre gegen die Perser. 544 kehrte er nach Italien zurück u. führte den Kampf gegen die Gothen in Italien bis 549, wo er von eifersüchtigen Unterfeldherren verlassen, zu Croton überfallen wurde u. nach Sicilien flüchten mußte; er wurde nach Constantinopel zurückberufen; 559 schlug er die Bulgaren bei Constantinopel. Einer Verschwörung gegen den Kaiser Justinian angeklagt, wurde er 564 seiner Würden entsetzt, seiner Güter beraubt u. 7 Monate lang gefangen gesetzt, darauf aber wieder entlassen u. alle seine Güter ihm zurückgegeben. Er st. 565. Unwahr ist die Erzählung von seiner Blendung u. Armuth im Alter, welche ihn gezwungen habe, sein Brod auf den Straßen Constantinopels zu erbetteln. Lebensbeschreibung von Mahon, englisch, Lond. 1829. B. ist das Sujet einer Tragödie von E. von Schenk; das berühmte Gemälde, der blinde B., ist von Gérard, in Kupfer gestochen von Denoyers.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 538.
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