Beneke

[561] Beneke, 1) Friedr. Eduard, geb. 1798 zu Berlin, machte als freiwilliger Jäger den Feldzug von 1815 mit. studirte seit 1816 in Halle u. Berlin Theologie u. Philosophie, wurde 1820 Privatdocent in Berlin, ging aber, da ihm 1822 wegen der Abweichung seiner philosophischen Grundsätze von Hegels Philosophie die Vorlesungen über Philosophie untersagt wurden, 1824 als Privatdocent nach Göttingen. Er kehrte 1827 als akademischer Docent nach Berlin zurück u. wurde 1832, nach Hegels Tode, Professor der Philosophie. Seit 1. März 1854 vermißt, wurde er am 4. Juni 1856 als Leiche in dem Schiffskanal bei Charlottenburg gefunden. Er hat sich sehr verdient um die Ausbildung der empirischen Psychologie gemacht, die er zur Grundlage seines philosophischen Systems machte. Er schr.: Erfahrungsseelenlehre, Berl. 1820; Erkenntnißlehre nach dem Bewußtsein der reinen Vernunft, Jena 1820; Grundlegung zur Physik der Sitten, Berl. 1822; Lehrbuch der Psychologie, ebd. 1823; Über das Verhältniß von Seele u. Leib, Gött. 1824; Psychologische Skizzen, ebd. 1825–27, 2 Bde.; Lehrbuch der Psychologie 1833, 2. A. 1845; Erziehungs- u. Unterrichtslehre, ebd. 1835 f., 2 Bde., 2. A. 1842; Grundlinien des natürlichen Systems der praktischen Philosophie, ebd. 1837–41, 3 Bde.; Unsere Universitäten, ebd. 1836; System der Metaphysik u. Religionsphilosophie, ebd. 1840; System der Logik, 1842, 2 Bde.; Pragmatische Psychologie, 1850, 2 Bde. Gab heraus. Archiv für die pragmatische Psychologie, 1851. Vgl. Dreßler Beneke od. die Seelenlehre als Naturwissenschaft, Bautzen 1840–46, 2 Bde.; Raue, Die neue Seelenlehre B-s, ebd. 1847, 2. A. 1850. 2) s. Benecke.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 561.
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