Berrūyer

[652] Berrūyer (spr. Berrüjeh), 1) Jos. Isaak, geb. 1681 zu Rouen, Jesuit; st. 1758 zu Paris. Er schr.: Hist. de peuple du Dieu depuis son origine jusqu' à la naissance du Messie, Par. 1728, 7 Bde. (8. A. 1738, 10 Bde.), worin er die heilige Geschichte des A. T. zu modernisiren suchte u. dieselben in höchst frivolem Tone, mit sonderbaren u. üppigen Ausschmückungen u. Zusätzen erzählte. Der General des Jesuitenordens befahl den Verfasser in den folgenden Auflagen Vieles wegzulassen u. Anderes zu ändern, u. Benedict XIV., Clemens XIII. u. die Synode von Utrecht 1763 verdammten das ganze Werk. 2) Jean François, geb. 1737 in Lyon, trat als gemeiner Soldat in die französische Armee, zeichnete sich vor Port Mahon u. im Siebenjährigen Kriege in Deutschland so aus, daß er zum Offizier u. Capitän ernannt ward. Bald rückte er bis zum General auf, befehligte als solcher zuerst die republikanischen Truppen 1793 in der Vendee (s. Vendeekrieg ff.), u. siegte in mehreren Gefechten. Bei Saumur schwer verwundet, mußte er das Commando niederlegen u. st. als Gouverneur der Invaliden 1804.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 652.
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