Bisquit

[827] Bisquit (v. fr. Biscuit), 1) was zweimal gebacken ist, Zwieback; 2) besonders ein blos aus Kraftmehl (Bisquitmehl), mit Zucker u. zu Schnee geschlagenen Eiern, in mancherlei Formen bereitetes Backwerk. Nach den verschiedenen Zusätzen ist es Citronen-, Chocoladen-, Kaffee-, Mandel-, Vanille-B.; sonst gibt es Karlsbader, Französisches, Englisches, Portugiesisches, Wiener, Kaiser-, Glanz-B. (Bisquit royal), Hamburger Bisquitplatten; Felsen-B. ist ein Backwerk ähnlich dem Baumkuchen, welches die Form eines Felsens hat; in länglichen Papierkapseln gebacken, mit einer glasirten Oberfläche heißt es Kapsel-B. Auch Bisquiteis u. Bisquittorten bereitet man aus ihm. Das B. gehört zu den verdaulichsten u., einfach bereitet, zu den gesundesten Backwerken u. ist daher für zarte Kinder, für Kranke u. Reconvalescenten eine angemessene Nahrung, für letztere bes. mit Wein. In Frankreich beliebte B-s sind: Bisquit d' Abbeville, rund, von harter Consistenz u. langer Dauer; Bisquit de Flore, mit Wohlgeruch u. Geschmack von Blumen; Bisquit de Savoye (Savoyer-B.), mit Zusatz von gebranntem Mehl u. m.; 3) (Techn.), unglasirtes Porzellan, wird in neuerer Zeit zu kleineren Statuetten statt Gyps benutzt u. hat vor diesem den Vorzug, daß man die daraus gefertigten Figuren ohne Nachtheil mit Wasser waschen kann. Man gibt dem B. gewöhnlich eine gelbliche Färbung, welche die Umrisse der Figuren weicher u. zarter erscheinen läßt als das grelle Weiß; 4) (Bisquitgut), gelbes Steingut mit Glasur u. Malerei, s. Steingut; 5) die von zu großer Hitze zusammengebackenen Ziegel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 827.
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