Budweis

[427] Budweis, 1) Kreis in Böhmen; 821/2 QM., 284,800 Ew., theils Czechen, theils Deutsche, durch den Böhmerwald u. das Mährische Gebirge von Österreich getrennt; bewässert durch die Moldau, die der Schwarzenberger Kanal mit der Donau verbindet, Malsch u. Luschnitz; Producte: Getreide, Silber, Blei, Eisen; Dachse, Füchse, wilde Katzen u. Federwild; fabricirt wird Glas, Woll- u. Baumwollwaaren, Holzwaaren, Papier; 2) (Böhmisch B.), Hauptstadt daselbst an der Moldau; Sitz der Kreisregierung, der Gerichtsbehörden; Bisthum u. bischöfliches Consistorium, Handelskammer u. Bergcommissariat; 4 Kirchen, 1 Kapelle, Piaristencollegium, Gymnasium, Seminar, Haupt- u. Mädchenschule; Theater; Kranken- u. Siechenhaus, Pfründlerhospital; Wollkämmerei, Tuchfabriken, Gerberei; die Eisenbahn von da nach Linz ist 1837 angelegt u. war die erste in Deutschland; 9000 Ew. – B. ist 1256 vom König Ottokar II. erbaut, ward 1611 von den Passauern eingenommen, aber von dem kaiserlichen General Buquoi wieder erobert u. 1742 von den Baiern besetzt; 3) so v.w. Budwitz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 427.
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