Campi [2]

[611] Campi, italienische Malerfamilie aus Cremona, wo man ihre Werke in vielen Kirchen findet: 1) Galeazzo, geb. 1475 in Cremona, gest. 1536; Hauptwerk: der Rosenkranz in S. Domenico zu Cremona; 2) Giulio, Sohn des Vorigen, geb. 1500 in Cremona, gest. 1572, lernte bei Giul. Romano in Mantua, nahm aber so viel möglich von dem Styl jedes großen Meisters an. Werke: im Dom zu Mantua, in Sigismondo zu Cremona u. im Palast del Soragna im Parmesanischen (die Heldenthaten des Herkules, gestochen von Ghisi); 3) Antonio, Bruder des Vorigen, Maler u. Baumeister, lebte in Italien, ahmte vornehmlich den Correggio nach u. lebte noch 1591. Werke in S. Paolo zu Mailand; er schr. eine Chronik Cremonas; 4) Vincenzo, Maler, Bruder u. Gehülfe der Vorigen, st. 1591; 5) Bernardino, Maler, Verwandter der Vor., geb. 1522, lebte noch 1581; er war Schüler von Giulio C., nahm nachmals von Tizian, Rafael u. Correggio vieles an; er war der bedeutendste Meister der Eklektischen Schule der C., welche mit der der Caraccis in Cremona rivalisirte u. bildete mehrere Schüler. Hauptwerke: Kuppel in S. Sigismondo zu Cremona, Geburt Christi in S. Domenico daselbst; er schr.: Parere sopra la pittura, Cremona 1580. Nicht zu dieser Familie gehört: 6) Antonia, Polin, Sängerin der italienischen Oper, war 1785 bei der Guardasonischen Gesellschaft in Warschau u. mit dieser in Leipzig u. Prag, kam 1801 zum Schikanederschen Theater in Wien u. 1818 zum Hofoperntheater, wurde 1820 Kammersängerin u. st. 1822 in München.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 611.
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