Celtes

[797] Celtes (eigentlich Pickel od. Meißel, gr. Protucius), Konrad, geb. 1459 (1460) zu Wipfelde in Franken, sollte ein Weinbauer werden, ging aber nach Köln u. auf die Schule, studirte dann auf mehreren deutschen u. italienischen Universitäten, erhielt 1487 vom Kaiser Friedrich III. zu Nürnberg den poetischen Lorbeer, wurde darauf Lehrer in Rostock, bereiste (1488) Italien, hielt sich dann 2 Jahre in Krakau, ferner in Prag, Nürnberg u. Regensburg auf, wurde 1492 Professor der Dichtkunst zu Ingolstadt, ging aber nach Kurzem von da nach Wien u. 1493 nach Mainz, wo er die Societas literar. rhen. od. celtica mitstiftete (s. Akademie). 1494 wurde er wieder Lehrer der Schönen Wissenschaften in Ingolstadt u. 1497 Lehrer der Dichtkunst u. Beredtsamkeit in Wien. Der Kaiser Maximilian gab ihm die Mittel, um 1498 (bis 1501) gelehrte Reisen zu machen. Durch ihn wurde in Wien das Collegium poëtarum, 1502 gegründet, dessen Vorsteher er wurde. Er st. 1508. Er[797] fand in Strasburg die nach dem Herausgeber benannten Tabula Peutingeriana, gab zuerst die Werke der Hroswitha heraus (wozu er ein kaiserliches Privilegium [wohl das erste der Art] erhielt), 1501. Seine Gedichte u. kleinen Schriften (darunter die Libri IV amorum), neu herausgeg. Strasb. 1513. Vgl. Klüpfel, De vita et scriptis Conradi C.. Freib. 1827, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 797-798.
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