Chantilly

[861] Chantilly (spr. Schangtiiji), Marktflecken an der Nonnette, 10 Stunden nordöstlich von Paris, im Arrondissement Senlis des französischen Departements Oise; ehemalige Residenz der fürstlichen Familie Condé, fiel nach deren Aussterben 1830 an den Herzog von Aumale; man fertigt Porzellan u. Fayence, Baumwollenwaaren, Spitzen, Batist etc.; 3000 Ew. Schöner Park mit daranstoßendem Wald von 7600 Morgen; große Wiese, wo im Mai Wettrennen gehalten werden, von Parisern sehr besucht; Kirche mit Begräbniß Colignys, prächtiger Palast (in der Revolution theilweis zerstört). Hier gab Condé dem Kaiser Paul prächtige Feste, u.a. eine Nachtjagd in dem mit vielen Fackelträgern illuminirten Wald, wo dann in einem Zelte von Sammet gespeist wurde, welches, als es niedergelassen wurde, zeigte, daß man sich mitten in dem prächtigen Marstalle des Schlosses befand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 861.
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