Cimabūe

[144] Cimabūe (spr. Tschimåbne), Giovanni, geb. um 1240 in Florenz, wird als Vater der neueren Malerkunst betrachtet. Obgleich in seinen Werken noch das Wesen der Byzantinischen Kunst (s.d.) zu erkennen ist, so gab er doch seinen Gemälden mehr Leben u. Ausdruck u. verließ, der Phantasie freieren Spielraum gönnend, die Regel der griechischen Maler, nach welcher jede Figur der biblischen Geschichte u. christlichen Legende schablonenartig in einer traditionellen Weise dargestellt wurde. Sein erstes großes Gemälde ist eine Madonna auf dem Throne, Umgeben von Propheten u. Patriarchen, in der Gallerie der Akademie zu Florenz, ein zweites Madonnabild mit Engeln befindet sich in der Kirche S. Maria novella zu Rom. In St. Francesco zu Assisi malte er viele heilige Gestalten u. Geschichten. Was in Gallerien unter seinem Namen gezeigt wird, ist nicht von ihm, sondern meist Machwerk Aus den Malerbotteghen des 13. Jahrh.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 144.
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