Circars

[152] Circars (spr. Sirkärs, Northern-Circars, Norddistricte), britische Provinz in Hindostan, nördlich der Provinz Carnatik, bildet einen schmalen, an 100 geographische Meilen langen Küstenstrich an der Westseite des Meerbusens von Bengalen u. gehört zur Präsidentschaft Madras; wird durch eine Höhenkette längs dem Godaveryfluß von Hyderabad u. weiter nördlich durch denselben Fluß u. dieselbe fortsetzende Bergkette, welche nur für Fußgänger zu passiren ist, von Gundwana geschieden; nordwestlich wendet sich die Bergkette gegen Osten u. bildet mit dem Chilcasee eine Grenzscheide gegen Norden; im Süden scheidet der Fluß Gundegama die Provinz C. von Ongole u. Carnatik; Flächenraum: 17,000 QM., von denen etwa 1/5 Culturland u. 2/5 Weide ist, das übrige Waldungen, Seen u. Sandwüsten; die Bevölkerung, etwa 3 Mill. sind meist Hindus u. theilen sich in viele Casten; Producte: Getreide zur Ausfuhr, Zucker, Baumwolle, Seesalz u. Tabak; Rindvieh- u. Schaf acht Fischfang; Klima ungesund u. sehr heiß. Die C. waren seit 1802 in 5 Gerichtsbezirke: Ganjam, Viza gapatam, Rajamundry, Masulipatam u. Guntur (s.d.a.) getheilt; in neuerer Zeit bilden sie nur 2 Bezirke. – Die alten C., in Guntur, Conxx tapilli, Ellore, Radschamundri u. Cicaeole, standen sonst unter dem Reiche Bhamanee, dann seit 1687 unter dem Großmogul, seit 1724 unter dem Nizem, seit 1752 unter den Franzosen, Briten u. dem Nizam abwechselnd; seit 1765 waren mehrere vom Großmogul an die Briten abgetreten, welche seit 1794 sie auf britischen Fuß verwalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 152.
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