Daleminzen

[651] Daleminzen, slawischer Volksstamm, gehörte zu den Bewohnern des nach der Wunderquelle Glomuzi Glomazi genannten Gaues (zwischen der Elbe unterhalb Scharfenberg bis an die Chemnitz, u. von da bis nach Leißnig, Grimma, Kohren u. Strehla); wurden 856 von Ludwig dem Deutschen besiegt u. zinsbar gemacht. Nach der Schlacht bei Ebsdorf brachen die D., Böhmen u. Sorben gegen die Thüringer los, erlitten aber im Saalthale durch Herzog Poppo an der sorbischen Grenze eine Niederlage. Lange kriegte Otto der Erlauchte mit ihnen. Gegen Heinrich den Vogler fochten sie 909 als Söldner der Ungarn. Während des Waffenstillstandes mit den Ungarn eroberte Heinrich I. 927 die Stadt der D., Grona (an der Mulde im NW. von Wermsdorf u. SO. von Kohren, s. Espe, über die Feste Grona, Lpz. 1834); unter den Markgrafen von Meißen verschmolzen sie mit den Deutschen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 651.
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