Fröhlichen Einsiedler

[757] Fröhlichen Einsiedler, Orden der (Des hermites de bonne humeur), gestiftet 1739 vom Grafen Gotter u. Herzog Friedrich III. von Gotha im Schlosse Friedrichswerth für Ritter u. Damen, wozu der philosophische Sonderling Cachedenier die Statuten schrieb. Zweck: Erheiterung u. Veredelung des geselligen Lebens am Hof, beständige Freundschaft unter den Mitgliedern, freimüthige Äußerung seiner Ansichten, französischer Gesang bei Tafeln. Mit Vive la joie! begrüßten sich die Mitglieder, versprachen übrigens Verschwiegenheit aller Ordensdinge. Jedes Mitglied hatte seine eigene Klause im Schloßgarten u. einen eigenen bezeichnenden Ordensnamen. Cachedenier u. Dem. Jacquin waren die einzigen Bürgerlichen der 71 Mitglieder. Erlosch beim Anfang des Siebenjährigen Krieges. Ordenstracht: eigenthümlicher Rock von olivenfarbigem Taffet, Strohhüte mit rosenfarbigen Bändern, rosenrothe Gürtel, Schäferstab. Zeichen: ein grün zu eilligtes Oval mit der Ordensdevise, hinten Name u. Nummer des Mitgliedes; Band: weiß mit grünem Rand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 757.
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