Gauß

[18] Gauß, Karl Friedrich, geb. 30. April 1777 in Braunschweig, besuchte erst die dortige Andreasschule u. studirte dann Mathemathik in Helmstedt, wandte sich mit großem Eifer der Astronomie u. Physik zu u. erfand die Methode der kleinsten Quadrate zur Berechnung der Planetenbahnen. Er wurde 1807 Professor der Mathematik u. Director der Sternwarte in Göttingen, wo er die Errichtung eines neuen Observatoriums leiten sollte, welches indeß erst 1817 zu Stande kam. Mit der Triangulirung der hannoverschen Länder beauftragt, erfand er 1816 das Heliotrop (s.d.). Außer seinen astronomischen Beobachtungen füllten seine Zeit später Forschungen über den Erdmagnetismus aus, welche 1833 zu Herstellung des ersten elektromagnetischen Telegraphen führten. Außerdem erwarb er sich durch seine Leistungen große Verdienste um die Geodäsie u. um die theoretische u. praktische Sternkunde u. st. 23. Februar 1855. Er schr.: Disquisitiones arithmet., Lpz. 1801 (französisch von Roulet Delisle, 1806); Methodus peculiaris elevationem poli determinandi, Gött. 1808; Theoria motus corporum coelestium, Hamb. 1809; Theoria combinationis observationum erroribus minimis obnoxiae, Gött. 1823; Principia generalia theoriae fluidorum in statu aequilibril, ebd. 1830; Intensitas vis magneticae terrestris etc., ebd. 1833; mit W. Weber gab er heraus: Resultate aus den Beobachtungen des magnetischen Vereins im Jahre 1836 ff., Gött. 1837–40, 3 Bde.; Atlas des Erdmagnetismus, Lpz. 1840; Lehrsätze in Bezug auf die im verkehrten Verhältnisse des Quadrates der Entfernung wirkenden Anziehungs- u. Abstoßungskräfte, ebd. 1840; Dioptrische Untersuchungen, Gött. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 18.
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