Georgīne

[209] Georgīne (Georgina od. Dahlia Cavan), Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Asteroideae-Eclipteae, 19. Kl. 2. Ordn. L.; Arten: G. (Dahlia) variabilis, mannshohe ästige Staude, mit glattem nicht beduftetem Stängel, unteren fast doppelt gefiederten, oberen fiedertheiligen, od. dreitheiligen auch ganzen Blättern, drei bis vier Zoll großen, meist purpurrothen, auch gelben u. weißen Blüthen: G. coccinea, kleiner mit beduftetem Stängel, hochrothen od. gelben, nie purpurrothen od. weißen Blüthen; beide in Mexico, in europäischen Gärten Zierpflanze u. durch Bastarderzeugung fast ganz in einander verschmolzen, so daß namentlich von letzter kaum noch die Grundform bekannt ist. Durch die Cultur sind viele hundert gefüllte Varietäten erzielt worden, die sich durch Farbenpracht u. zierlichen Bau auszeichnen. Man hat dieselben in den verschiedensten Nüancen von roth, braun, gelb, weiß, ein- u. zweifarbig, gestreift, gefleckt, mit flachen, zerschlitzten, gefranzten u. dütchenförmigen Zungenblümchen (letztere heißen im gemeinen Leben Englische G-n), breit u. flach, od. gewölbt u. kugelförmig gebaut etc., auch als Zwerggeorginen, mit sehr kleinen Blüthenköpfen, welche Spielarten in den Verzeichnissen der Gärtner unter besondern Namen aufgeführt werden. In ganz Europa, bes. aber in England, wird der größte Luxus mit ihnen getrieben. Die Fortpflanzung geschieht entweder durch Samen, wo oft neue schöne Sorten, öfter aber leere unscheinbare Blumen fallen, od. durch Zertheilung des Wurzelstockes, an dessen oberem Theile die neuen Augen sitzen, od. auch im Frühlinge durch Stecklinge. Im Herbste werden die, aus spannenlangen, mehrere Zoll dicken Knollen bestehenden Wurzeln ausgehoben u. in trockenen Kellern den Winter hindurch aufbewahrt. Die nicht zur Vermehrung der Pflanzen dienenden Knollen sind eßbar, aber nicht bes. wohlschmeckend, werden durch die Cultur milder, können auch zur Fütterung des Viehes benutzt werden. Die Abkochung derselben, sowie der Stängel, wird in Mexico gegen Magenbeschwerden, als harn- u. blähungtreibendes Mittel gebraucht, ist auch neuerdings von französischen Ärzten, mit Milch vermischt, gegen scrophulöse Lungensucht empfohlen worden. Sie enthalten Dahlin, s. Alantin. Vgl. Ad. Magerstedt, Geschichte u. Cultur der Georginen, Sondersh. 1843.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 209.
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