Goldener Sporn

[450] Goldener Sporn, Orden vom, 1) gestiftet 1266 von Karl von Anjou, König von Neapel, nach dem Sieg bei Benevent über Manfred. Insignien etc. unbekannt; erlosch bald. 2) Päpstlicher Militärorden, gestiftet 1559 vom Papst Pius IV. In den Ernennungsbreven werden die Ritter Auratae militiae equites (Ritter der goldnen Miliz), auch früher Lateranische Hofpfalzgrafen genannt. Papst Benedict XIV. gab dem Ordenszeichen die jetzige Form eines goldnen, weiß emaillirten u. goldeingefaßten Malteserkreuzes, an dessen unterm Arm ein goldner Sporn hängt; Band roth, wird um den Hals getragen. Außer dem Papst hatten die päpstlichen Nuntien, die Prälaten, welche zugleich Mitglieder des höchsten päpstlichen Gerichtshofs waren, das Recht, jeder zwei Ritter zu ernennen, auch das herzogliche Haus Sforza-Cesarini hatte das Privilegium, Ordensritter zu creïren, aber dasselbe wurde diesem Hause, wegen Mißbrauchs mit Ertheilung des Ordens, im Nov. 1841 entzogen u. der Orden zu einem Militärorden gemacht; nach Andern soll der Orden auch an solche vergeben werden, welche sich um die Katholische Religion, den Päpstlichen Stuhl u. die Wissenschaft verdient gemacht haben. Er hat zwei Klassen: Commandeure u. Ritter, die Zahl jener ist auf 150, dieser auf 300 festgesetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 450.
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