Goldener Sporn

[96] Goldener Sporn (Orden vom Goldenen Sporn, jetzt St. Silvester-Orden, Equites auratae militiae), päpstlicher Orden, ist der Sage nach von Konstantin oder Papst Silvester, wahrscheinlich aber von Paul IV 1559 gestiftet. Die Ritter führten den Titel »lateranische Hofpfalzgrafen«, und das Recht, den Orden zu verleihen, besaßen nicht nur die Päpste, sondern auch die Nunzten, die Prälaten, die Mitglieder des päpstlichen Gerichtshofs waren, manche andre Prälaten, ebenso Fürsten, z. B. der König von Ungarn etc. Dadurch verlor der Orden an Ansehen. Erst 1815 ward diesem Unfug gesteuert, und Papst Gregor XVI gab dem Orden 1841 eine neue Einrichtung. Er sollte fortan »als Belohnung ausgezeichneter Rechtschaffenheit an religiöse und in Kunst und Wissenschaft erfahrene Leute, die sich um die Menschheit, den Katholizismus und den apostolischen Stuhl verdient machen«, verliehen werden. Das Ordenszeichen ist ein goldenes, weiß emailliertes Malteserkreuz mit Strahlen zwischen den Flügeln, an dessen beiden untern Flügelspitzen ein kleiner goldener Sporn hängt Im Mittelschild befindet sich auf blauem Email das Brustbild des heil Silvester und darum die goldene Inschrift: »Sanctus Silvester Pont. Max.« Auf dem Revers steht die Zahl MDCCCXLI und darum: »Gregorius XVI. restituit«. Der Orden hat zwei Grade und wird von den Komturen um den Hals. von den Rittern kleiner im Knopfloch getragen Das Band ist rot und schwarz gestreift. Der Orden hat eine besondere Uniform, über der das Kreuz an einer Kette getragen wird. Vgl. Imolese, Memorie storiche dell' Ordine Aureato ossia dello Sperone d'oro (Rom 1841).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 96.
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