Grundtvig

[733] Grundtvig, Nikolai Frederik Severin, geb. 8. Sept. 1783 in Udby auf Seeland, studirte seit 1800 in Kopenhagen Theologie, vicarirte 1811–13 bei seinem Vater in Udby, wurde 1821 Prediger in Prästöe (Seeland), 1822 zweiter Prediger an der Erlöserkliche in Kopenhagen, wo er eifrig für Wiederherstellung des orthodoxen Lutherthums thätig war u. auch für dasselbe eine Monatsschrift (Theologisk Maanedsskrift, 1825–28, 13 Bde.) gründete. Wegen einer heftigen Schrift gegen den Rationalisten Clausen (Protest der christlichen Kirche gegen den Afterprotestantismus des Professors Clausen, aus dem Dänischen übersetzt von H. Egge, Lpz. 1825) wurde G. verklagt, als Injuriant verurtheilt u. legte 1826 sein Amt nieder. Er u. sein Glaubensgenoß Lindberg hielten nun lange im Stillen mit Gleichgesinnten Conventikel, bis G. 1832 die Erlaubniß zum öffentlichen Gottesdienst für sie erhielt; 1839 wurde er Prediger am Hospital Marton in Kopenhagen, 1848 Mitglied des grundgesetzgebenden Reichstages u. später des Folkethings, wo er an den Verhandlungen sehr eifrigen Antheil nahm G. zeichnet sich als Dichter u. als Historiker aus; er[733] schr.: Nordens Mythologie, Kopenh. 1808, 2. Aufl. 1832; Idunna, ebd. 1811; Kurzer Begriff der Weltchronik, ebd. 1812; Roeskilde Riim, ebd. 1814; Kort Begreb af Verdenskronike, ebd. 1814; Qvädlinger (Gedichte), 1816; Haandbog i Verdenshistorien, ebd. 1833–37, 2 Bde.; Sangvärk til den Danske Kirke, ebd. 1837; Nordiske Smaadigte, ebd. 1838; Nyvaars-Tiden, ebd. 1842–43; redigirte auch die Zeitschrift Dannevirke, 1816–20, u. die politische Wochenschrift Danskeren, 1848–51.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 733-734.
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