Helmbold

[223] Helmbold, Ludwig, geb. 21. Jan. 1523 in Mühlhausen in Thüringen, studirte seit 1547 in Leipzig u. Erlangen, wurde 1550 Schulvorsteher in Mühlhausen, studirte aber seit 1552 wieder in Erfurt, wurde 1562 Conrector des unter seiner Mitwirkung entstandenen Pädagodiums daselbst, 1565 Dekan der philosophischen Facultät an der dortigen Universität u. 1566 vom Kaiser Maximilian II. auf dem Reichstage zu Augsburg zum Dichter gekrönt. Durch die überhandnehmende Macht der katholischen Partei gezwungen, gab er 1570 seine Stellung in Erfurt auf u. kehrte in seine Vaterstadt zurück, wo er im folgenden Jahre Diakonus u. 1586 Superintendent wurde u. 1598 starb. H. wurde von seinen Zeitgenossen der Deutsche Assaph genannt; er hat den Refrain ins Kirchenlied eingeführt; von ihm sind z.B. Von Gott will ich nicht lassen; Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, u.a. Er schr.: Odae sacrae. Mühlh. 1572–78, 2 Thle. zusammen 1587; Geistliche Lieder über etliche Psalmen, ebd. 1572; Zwanzig deutsche Liedlein, Erf. 1575; Crepundia sacra od. Christliche Liedlein, Mühlh. 1577; Vom heiligen Ehestande 40 Lieder, 1583; 2. Sammlung 1596; Dreißig geistliche Lieder auf die Feste durchs Jahr, 1584; Schöne geistliche Lieder über alle Evangelia etc., herausgegeben von B. Starke, 1615, 2 Thle. Seine Biographie von W. Thilo, Berl. 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 223.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika