Hildebrandt

[374] Hildebrandt, 1) Georg Friedrich, geb. 1764 in Hannover; studirte seit 1780 Medicin in Göttingen, bereiste dann Deutschland, hielt sich in Paris u. Berlin auf, wurde 1785 Professor der Anatomie in Braunschweig, 1793 Professor der Arzneikunde in Erlangen, wo er auch 1796 Professor der Chemie u. 1799 der Physik wurde u. 23. März 1816 starb. Er schr.: Handbuch der Anatomie des Menschen, Braunschw. 1789–92, 4 Bde., 4. Aufl. von Weber, ebd. 1830–32, 4 Bde.; Geschichte der Unreinigkeiten in Magen u. Gedärmen, ebd. 1789 f.; Die blinden Hämorrhoiden, Erlang. 1795; Lehrbuch der Physiologie des menschlichen Körpers, ebd. 1796, 6. Aufl. von Hohnbaum, ebd. 1828; Encyclopädie der gesammten Chemie, ebd. 1799–1818; Taschenbuch für die Gesundheit, ebd. 1801, 6. Aufl. 1820; Anfangsgründe der dynamischen Naturlehre, ebd. 1807, 2 Thle., 2. Aufl. 1821; Lehrbuch der Chemie, ebd. 1816, Anhang dazu von Bischof, 1819. 2) Joh. Andr. Christoph, geb. 1764 in Halberstadt; wurde 1794 Pfarrer zu Weferlingen u. später zu Eilsdorf in der preußischen Provinz Sachsen, wo er 1848 starb; er schr. die Romane: Auguste de Port, Königsb. 1799; Geschichte eines Verfolgten, ebd. 1802; Robinsons Colonie, Lpz. 1806, u. viele andere; zuletzt: Merkwürdige Abenteuer des Grafen Alez. von Cagliostro, ebd. 1839; Der preußische Dragoner, ebd. 1841. 3) Ferd. Theodor, geb. den 2. Juli 1804 in Stettin; Maler aus der Düsseldorfer Schule, seit 1820 Schüler W. Schadows in Berlin, ging 1826 mit seinem Lehrer nach Düsseldorf u. ist jetzt Professor daselbst; Historien- u. Porträtmaler, z.B. die Ermordung der Kinder Eduards, Romeo u. Julie, Tancred u. Clorinde, Judith u. Holofernes, der sterbende Cardinal Wolsey, Othello. In Beziehung auf Farbenreichthum läßt sich H. mit Tizian vergleichen, seine Auffassung ist naturgetreu. Ein großer Theil seiner Bilder ist durch den Kupferstich weit verbreitet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 374.
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