Ibsambul

[769] Ibsambul, Dorf am linken Nilufer im unteren Nubien (Afrika), besonders bekannt durch die beiden Denkmäler, die Belzoni 1817 aus dem sie deckenden Sande gegraben hat. Es sind zwei Felsenmonumente, ein größeres, von welchem nur noch die Köpfe der Kolosse hervorragten, vor demselben stehen vier Kolosse, 65 Fuß hoch; im Innern zuerst ein Säulenhof, an den Palästen fast 30 Fuß hohe Bilder von Osirispriestern, an den Wänden Bildwerke, welche Schlachten u. Triumphe vorstellen; dann die Säulenhalle mit ähnlichen Riesenbildern, nach dieser ein Vorgemach u. dann das Heiligthum, in dessen Mittel ein Piedestal, im Hintergrund eine Riesenfigur auf einer Bank u. ähnliche Vorstellungen in den an das Heiligthum anstoßenden Seitengemächern. Das kleinere, weniger verhüllte, steht vor diesem, näher am Nil; vor ihm sechs, aber kleinere Kolosse, drei an jeder Seite, von deren jedesmal die erste u. dritte Priester u. die mittlere eine Priesterin darstellt; die Bilder an den Mauern des Tempelhofes sind wie in dem größeren; in dem Heiligthum sitzen vier Figuren auf einer Bank, die Reliefs an den Wänden sind bemalt. Früher hielt man diese Monumente für Tempel, nach Anderen sind es Königsgräber od. Ehrendenkmäler vielleicht Ramses des Großen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 769.
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