Jämtland

[735] Jämtland (Jemtland, Östersund-Län), Län in Nordschweden, die ehemalige Provinz J. u. Herjedalen, 900,43 (435 schwedische) QM., 56,000 Ew.; grenzt an Norwegen, Westerbotten-, Norrlands-, Gefleborgs- u. Kopparberg-Län u. ist gebirgig durch Zweige des Kjölengebirgs, die hier auf der Grenze gegen Norwegen im Vigelnfjeld, Rutefjeld, Syltoppen, im Arefkutan u.a. fast[735] ihre höchste Höhe erreichen; Flüsse: Angerman-, Indals- u. Ljusne-Elf, sie bilden viele Wasserfälle u. fließen zum Bottnischen Meerbusen; von den zahlreichen Seen ist der größte der 7 Meilen lange u. 3 Meilen breite Stor-Sjö. Das Klima ist sehr rauh u. kalt, aber die Luft rein u. gesund; Beschäftigung: Ackerbau, welcher sich im N. nur auf Kartoffeln, im Süden auch auf Korn, Hafer, Gerste u. Flachs erstreckt; die Viehzucht liefert Pferde, Rinder; Jagd auf Elenn- u. Rennthiere, Bären, Füchse etc., Fischerei u. Waldbenutzung; Bergbau auf Kupfer, Eisen u. Blei; außerdem auch Gerberei, Weben, Spinnen. Die Einwohner, Jämten, Herjedalen u. Lappen, zeichnen sich durch schöne Gestalt, große Thätigkeit, Religiosität u. Einfachheit aus. Hauptort ist Östersund, nach welchem das Län auch benannt ist; der südliche Theil heißt Herjedalen, früher eigne Landschaft, jetzt Vogtei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 735-736.
Lizenz:
Faksimiles:
735 | 736
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika