Kakerlak

[227] Kakerlak, 1) (Albino), Mensch, dessen färbender Stoff unter der Oberhaut u. in den Haaren, so wie im Augenpigment (wodurch die Augen für starkes Licht sehr empfindlich sind) von der Geburt an fehlt. Der Kakerlakismus (Albinismus, Leukosis, Leucaethiopia, Leucopathia congenita) findet sich häufiger unter Völkern von dunkler Hautfärbung, so findet sich unter den röthlich-schwarzen Javanern ein Volk mit weißgelber Hautfarbe u. lichtscheuen Augen, Charkertas (daher der Name K.); auch auf Ceylon (Vedas), eben so kommen unter den Indianern auf Panama häufig Menschen von milchartiger Hautfarbe vor. Bes. aber gehören unter Negern die von den Spaniern als Albinos (Weißlinge), von den Franzosen als Blafards (Verblichene) bezeichneten weißen Neger hierher, die in Loango, wo sie den König stets begleiten u. demselben wahrsagen, Dondos heißen. Die Hautfarbe ist bei diesen Negerkakerlaken milchweiß, leichenartig; die Haut runzlich; die Haare zwar kraus, aber (wie auch die Augenbrauen) ganz weiß; die Augen graugelb, ins Röthliche fallend; beim Tageslicht blinzeln sie unaufhörlich; bei Nacht sehen sie gut (deshalb auch Nachtmenschen). Weniger auffallend, aber ähnlich, ist dieser Zustand bei weißen Menschen. Zu ihnen machen die völlig blonden Personen, bei denen der färbende Stoff der Oberhaut in geringerer Menge da ist u. bewirkt, daß sie lichtes Haar haben u. auch ihre Augen hellblau gefärbt sind, den Übergang. Die eigentlichen K-e bezeichnet außer der seinen Haut noch bes. das weiße, schlichte Haar u. die Farbe der Iris zwischen blassem Violet u. Rosenroth u. der fast blutrothen Pupille, wobei das Auge, dem Licht ausgesetzt, in beständiger Oscillation u. das Sehen nur bei gemäßigtem Lichte ungestört ist. Übrigens leidet die Gesundheit durch den Kakerlakismus nicht; auch die geistigen Kräfte kommen bei K-en so leicht wie bei Anderen zu völliger Entwickelung. Meist haben K-en einen sanften Charakter. Der Kakerlakismus kommt auch bei manchen Thierarten, so beim Frettchen, bei einer Varietät der weißen Kaninchen, auch der weißen Mäuse, häufig vor, seltener aber bei Affen, Eichhörnchen, Ratten, Hamstern, Maulwürfen, Mardern, Rehen u.a., unter Vögeln bei Raben, Amseln, Canarienvögeln, Rebhühnern, Haushühnern, Pfauen u.a., wo dann das Gefieder weiß ist, immer aber auch die Augen zugleich lichtscheu sind., 2) (Schabe, Blatta), Insect aus der Ordnung der Helmkerse.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 227.
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