Kappe [1]

[292] Kappe, 1) der oberste Theil einer Sache; 2) (Kamm, Krone), beim Deichbau die obere Brücke des Deiches zwischen den Böschungen, s.u. Deich II.; 3) so v.w. Kappengewölbe u. Theile des Kreuzgewölbes, s.u. Gewölbe; 4) bei mehreren Gegenständen der schützende Beschlag von etwas, bes. wenn er oben od. vorn ist; 5) die schräge, das Wasser ableitende Decke einer freistehenden Mauer, auf Schornsteinen der Aufbau aus Dachziegeln od. Eisenblech, welcher das Eindringen des Regens, des Schnees, der Sonnenstrahlen etc. verhindert; 6) die obere Hälfte einer Mansarde; 7) der obere Theil eines Wehres; 8) (Kriegsw.), so v.w. Bonnet 3); 9) Beschlag des unteren Kolbenendes, s.u. Garnitur; 10) über zwei od. mehrere Pfähle der sie verbindende Balken (Kappholz); 11) eiserne Stange, etwas daran zu befestigen; 12) über etwas anderes gedecktes, kleines Behältniß; 13) weites Oberkleid, ähnlich einem Mantel, vgl. Cappa u. Mönchskappe; 14) so v.w. Capuchon; 15) weites Oberkleid für gemeine Leute u. Kinder, von geringerem Stoffe, welches nicht eng an dem Körper anliegt; 16) Mütze für Mannspersonen; 17) Frauenzimmerbekleidung des Kopfes, welche über das Gesicht herabfällt, vgl. Florkappe; 18) runder Besatz an den Spitzen der Strümpfe; 19) (Jagdw.), so v.w. Falkenhaube; 20) so v.w. Capote; 21) hölzerner od. blecherner Mantel um etwas; 22) (Bot.), K. u. Kappenförmig, s. Cucullus u. Cucullatus; 23) (Schließkappe), der im Thürfutter befindliche Theil des Schlosses, in welchem der Riegelkopf eintritt; 24) die von oben her angeschliffene, schräge Zuschärfungsfläche des Grabstichels.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 292.
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