Kneph

[600] Kneph (Chnumis, Chnubis, Chunphis), hie griechische Bezeichnung des altägyptischen Gottes Hnum, Gott der Nilschwelle u. des Nilsegens-Spender des Nilwassers u. seiner Fruchtbarkeit, wurde frühzeitig mit den höchsten Göttern des Landes Ra u. Amun u. auch mit dem phönizischen Agathodämon identificirt, in Gestalt einer Schlange dargestellt u. in der späteren griechischen Zeit als der höchste unentstandene u. unsterbliche Gott u. als Demiurg, aus dessen Munde die Welt in Gestalt eines Eies hervorging, verehrt. Seine Cultusstätten befanden sich bes. an der Südgrenze des Landes, da wo der Nil hereintrat, an den äußersten Katarakten von Syene u. Philä, dann an den zweiten Katarakten bei Wadi-Halfa u. bei Semneh, wohin in der zwölften Manethonischen Dynastie die Südgrenze des Reiches zurückverlegt war; auch in Esneh ist ein berühmter Tempel des K. erhalten. Häufig wird der Kopf widderköpfig dargestellt von seinem Symbol, dem in der Thebais bes. verehrten Widder, auf dem Kopfe einen gehenkelten Krug, später auch, wie er das Ei vor sich auf dem Drehstuhle hat. Seine Begleiterinnen sind in der Regel die Göttinnen Anuke u. Sate.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 600.
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