Lavant

[177] Lavant, 1) linker Nebenfluß der Drau, entsteht auf den Judenburger Alpen in Steyermark aus dem Lavantsee, tritt nach Kärnten. bildet das Lavantthal (7 Meilen lang u. sehr fruchtbar) u. mündet bei Lavamünd; 2) (St. André. St. Andreästadt), Stadt an der L. im Kreise Klagenfurt (Kärnten); Sitz des Bischofs von L. zu St. Andreä (sonst Reichsfürst), Schloß, Kathedrale, Propstei. Theologische Lehranstalt, Hammerwerke; 900 Ew. Die erste Kunde des Christenthums kam in das Lavantthal von Aquileja aus, u. L. gehörte zuerst zu der Diöces Aquileja, seit dem 9. Jahrh. zu der von Salzburg; 1212 wurde in St. Andreä ein Stift regulirter Chorherren St. Augustins u. 1228 ein Bisthum gestiftet; den Titel Fürstbischof führte schon Bischof Dietrich (1318–32), ununterbrochen aber die Bischöfe seit 1446. Das Bisthum von L. erstreckt sich seit 1786 über den südöstlichen Theil von Kärnten (mit 6 Dekanaten u. über den vormaligen Cillier Kreis in Untersteyermark mit 14[177] Dekanaten) u. hat seinen Sitz noch in L. Das anfängliche Chorherrenstift, welches das Capitel des Bischofs bildete, löste sich 1808 auf u. 1825 trat an dessen Stelle ein säculares Domcapitel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 177-178.
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