Lettische Mythologie

[309] Lettische Mythologie. Die L. M. ist nahe verwandt der der Preußen. Den obersten Gott (Dews) dachten sie als allmächtig u. Besitzer alles Reichthums u. Überflusses. Nach ihm waren die drei mächtigsten Götter Perkuhnos, der Donnergott, dessen Gemahlin die Pflegerin der Sonne war; dann Trimpus, der Gott des Wassers, der mit Antrimpus, dem Gott des Meeres, dem Trinken vorstand; endlich Pikulis, der Gott der Erde. Außerdem verehrten sie: Ligho, Gott der Freude, Pergruhbis, Gott des Frühlings, Salwiks, der Sümpfe, Pekkols, der Nacht, Semnuks, der Fluren, Kuhma, der Festgelage, Johds, den Kriegsgott; Göttinnen: Laima Maminja, Göttin des Schicksals. Semmes Mahte, Erdmutter, die man aufforderte u. bat, Verlornes wieder zu geben, Sauce, Göttin der Sonne, deren Pferde im Morgenland (Anstruma), in den Mährchen oft vorkommen; u. noch zahlreiche gute u. böse Geister. Tempel hatten die Letten nicht, sondern verehrten ihre Götter unter Bäumen u. auf Auhöhen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 309.
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