Leyen

[330] Leyen, altadelige, jetzt fürstliche Familie, hat ihren. Namen vom Stammschloß zur L. an der Mosel im Trierschen. 1653 wurde die Familie von Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfreiherrenstand erhoben, 1705 erhielt sie wegen der Reichsherrschaft Geroldseck Sitz im schwäbischen Grafencollegium u. wurde 1711 reichsgräflich; durch die Rheinbundacte 1806 wurde die Familie fürstlich u. ibre Besitzungen souverän u. in den Rheinbund aufgenommen, doch durch die Wiener Schlußacte 1815 Österreich unterworfen, welches 1819 seine Souveränetät über die Herrschaften der Familie L. an Baden[330] abtrat. Residenz: Waal bei Buchloe im baierischen Kreise Schwaben. Jetziges Haupt: Erwin, Fürst zur L., geb. 3. April 1798, königlich baierischer Generalmajor à la suite, succedirte seinem Vater, dem Fürsten Philipp, 1829 u. ist seit 1818 vermählt mit Sophie geb. Gräfin von Schönborn-Buchheim; der Erbprinz Philipp ist geb. 1819. Außer dieser Grafschaft besaß das fürstliche Haus noch ansehnliche Grafschaften u. Güter in den Rhein- u. Moselgegenden (8 QM., 20,000 Ew.), die aber während des Französischen Revolutionskrieges sequestrirt u. meist als Nationalgüter veräußert wurden; 1804 erhielt der Fürst die noch nicht veräußerten zurück.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 330-331.
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