Madura

[685] Madura, 1) britischer District der ostindischen Präsidentschaft Madras, ein Theil der Landschaft Karnatic, 641 QM. mit 1,756,791 Ew. (einschließlich der Gebiete Shevagunga u. Ramnad), welche meist sich zum Brahmaismus bekennen u. die Tamulische Sprache reden. Die wichtigsten Städte des Districts sind Madura, Dindigul, Ramnad, Shevagunga, Kamuri, Kilakarai, Antankarai, Devipatnam, Tonde, Tirumangalam u. Malurs; 2) Hauptstadt des Districts am Vygahfluß, 20–25,000 Ew. mit einem starken Fort u. einer großen Pagode, welche zu den merkwürdigsten Baudenkmälern der brahmanischen Hindu zählt; Mission u. lutherische Kirche; Sitz der Districtsbehörden; 3) Insel im Indischen Ocean, nördlich durch die Straße von M. von Java getrennt, 751/8 QM., waldig, fruchtbare Thäler, heißes Klima, die Producte von Java, gute Pferde; 200,000 Ew., kühne geschickte Seefahrer u. Wollenweber, großentheils brahmanischen Glaubens. M. war sonst selbständig, dann abhängig von Mâdschapahli, wurde im 16. Jahrh. wieder frei, steht neuerer Zeit unter zwei Fürsten, (Sultanen von Sumenap östlich u. Bangkaliang westlich), welche jedoch den Niederländern tributpflichtig sind. Die Insel enthält den District Bangkalan (mit 570 Dörfern u. 130,000 Ew.), das Gebiet von Sumenap (mit 96,000 Ew.) u. den District Pamakassan (mit 149 Dörfern).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 685.
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