Marmăros

[905] Marmăros, östliches Comitat des ungarischen Verwaltungsgebiets Kaschau, grenzt im Nordosten an Galizien u. die Bukowina, gegen Süden an Siebenbürgen, gegen Westen an die ungarischen Comitate Szathmar u. Bereg-Ugocsa u. umfaßt 179 österreichische QM. mit 180,000 Ew. Das Land ist durch die Karpaten, welche es in verschiedenen Richtungen durchschneiden, sehr gebirgig; die höchsten Spitzen derselben sind: der Kobola, Hoverla, Petrosza od. Pietros (6882 Fuß über Meeresfläche), Csernahora, Pap-Ivan, Trojaga (4632 Fuß), Csarkano, Sefful, Stoll, Mamaja u.a.; es wird von der im Osten des Comitats entspringenden Theiß mit ihren Nebenflüssen Visso, Iza, Taraczk, Talabor, Nagyag u.a. durchflossen, ist im Theißthale sehr fruchtbar, sonst aber zum größten Theil waldig u. hat rauhes Klima; Producte sind: Schafe, Schweine, Fische, Wild; Getreide (nicht ausreichend), Hafer, Flachs; Steinsalz, Silber, Eisen (ungarische [Marmaroser] Diamanten, s.u. Bergkrystall); die Industrie ist blos auf Eisenhämmer u. Glashütten beschränkt. Das Comitat zerfällt in die Stuhlbezirke: Raho Ökörmezö, Sugatag, Visso, Tecsö, Huszt, Sziget; die Comitatsbehörde u. das Comitatsgericht haben ihren Sitz in dem Hauptort des Comitats, Sziget.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 905.
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