Matthĭsson

[11] Matthĭsson, Friedr. von M., geb. 23. Januar 1761 in Hohendodeleben bei Magdeburg, der Sohn eines Landpredigers; studirte in Halle erst Theologie, dann Naturkunde u. die Schöne Literatur, wurde 1781 Lehrer am Philanthropin in Dessau, führte dann die Söhne der Gräfin Sievers in Altona 1785 nach Heidelberg u. nach Manheim, lebte 1787–89 bei Bonstetten in Nyon, wurde 1790 Erzieher im Hause des Banquier Scherer in Lyon, abwechselnd bald dort, bald auf dem Landsitze Grandelos am Genfersee lebend. 1794 wurde er Lector u. Reisegefährte der Fürstin von Anhalt-Dessau, ging als solcher 1795–96 nach Rom u. Neapel, 1799 nach Südtyrol u. Norditalien u. 1801 u. 1808 nach der Französischen Schweiz. Nach dem Tode der Fürstin trat er 1812 als Geheimer Legationsrath in die Dienste des Königs von Württemberg, der ihn schon 1809 geadelt hatte u. später zum Mitglied der Oberintendanz des Hoftheaters u. Oberbibliothekar ernannte. Er nahm 1824 seine Entlassung, lebte in Wörlitz u. st. dort 12. März 1831. M. war ein sanfter, zarter, sentimentaler Lyriker u. Elegiker u. schr.: Gedichte, Manh. 1787, 15. A. Zürich 1851; Briefe, ebd. 1795, 2 Bde.; später als Erinnerungen, ebd. 1810–16, 8 Thle.; Lyrische Anthologie, ebd. 1803–7, 20 Thle.; Schriften, ebd. 1825 ff., 8 Thle.; Literarischer Nachlaß, herausgeg. von Schoch, Berl. 1832, 4 Bde.; Briefe von u. an Bonstetten u. M., Zür. 1827; Lebensbeschreibung von H. Döring, ebd. 1833.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 11.
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