Morosīni

[464] Morosīni, adelige Familie Venedigs, welche ihren Ursprung aus Ungarn ableitet u. schon mit unter den Zwölfen war, welche den ersten Dogen wählten. Unter Kaiser Otto II. führten die M. u. Caloptini im Innern der Stadt Fehde mit einander. Auch gab diese Familie der Republik vier Dogen, nämlich: 1) Domenico M., 1148–56; 2) Marino M., 1249–59; 3) Michael M., 1382, welcher nur vier Monate regierte; u. 4) Francesco M., geb. 1618, Doge 1688–94, zeichnete sich vorher als Held zur See u. zu Land aus, eroberte Morea, weshalb ihm in einem öffentlichen Acte der Ehrenname Peloponnesiaco beigelegt wurde, u. st. 1694 in Napoli di Romana; ihm wurde in Venedig eine Bildsäule gesetzt. 5) Andreas M., geb. 1557 in Venedig, wurde 1598 Historiograph der Republik u. st. 1618; er schr.: Historia Veneta ab 1521–1615 u. Historia de rebus gestis a Venetis in expeditione hierosolymitana et de parto ab üsdem imperio byzantino, beide in Venedig 1627 herausgegeben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 464.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika