Myrrhis

[609] Myrrhis (M. Gärtn., Spreng.), Pflanzengattung aus des Familie der Umbelliferae-Scandicineae, 5. Kl. 2. Ordn. L.; Arten: M. odorata (Spanischer Kerbel, Herba cerefolii hispanici, H. myrrhidis offic.), im südlichen u. mittlern Europa, auf Voralpen, in Alpenthälern der Schweiz etc., bei uns in Gärten, mit vielfach zusammengesetzten, hellgrünen, sein behaarten Blättern, großen, geschnabelten, gefurchten, braunen, achteckigen Samen, in allen ihren Theilen süßlich angenehm, anisartig riechend, sonst gegen Scorbut, Drüsengeschwülste, Brustkrankheiten, auch der ausgepreßte Saft zu Frühlingseuren in Gebrahch. M. sylvestris Spr. (Wilder Kerbel, jetzt Anthriscus sylvestris Hoffm., Kälberkropf), weiß blühend, mit dreifach gefiederten, dunkelgrünen Blättern, schwarzen, glänzenden, glatten Samen, von unangenehmem Geruch, scharfem, bitterm, etwas gewürzhaftem Geschmack, bei uns hnter die Giftkräuter gerechnet, während in England u. Kamschatka die Wurzel, theils in Wein eingelegt, theils gekocht, so wie auch die Stängel zur Speise benutzt werden. Officinell: das Kraut u. der ausgepreßte Saft (Herba et succus chaerophylli sylvestris s. cicutariae), gegen veraltete Syphilis u. krebsartige Geschwüre, in Verbindung mit der Hungercur angewendet. M. bulbosa (Chaerophyllum bulbosum L., Rübenkerbel), mit hohlem, ästigem, gegliedertem, purpurroth geflecktem Stängel, dreifach gegliederten, dunkelgrünen Blättern, langen, bräunlichen, gelb gestreiften Samen, häufig in Gebüschen, Zäunen etc., auch hier u. da cultivirt, Die rübenartige, fleischige, süßlich wie Sellerie schmeckende Wurzel, wird in vielen Gegenden als Gemüse u. als Salat verspeist, ist abernicht ohne Verdacht giftiger Eigenschaften. M. temula (Chaerophyllum temulum, Taumelkerbel), häufig an Zäunen u. Rändern, mit aufrechtem, rauhem, geflecktem, an den Gelenken geschwollnem Stängel, haarigen, dreifach gefiederten Blättern, langgespitzten, schwarzen, gestreiften Samen; gehört unter die verdächtigen Pflanzen, bewirkt Schwindel, Betäubung nach dem Genuß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 609.
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