Nadsched

[641] Nadsched, 1) Landschaft im Inneren Arabiens; hoch gelegen, hat mehre wenig bekannte Gebirge (Toueyk od. Torik, Meridiangebirge mit dem Passe Schekke), wüste, doch auch fruchtbare Striche, vortreffliche Weiden, dürftige Bewässerung, heißes Klima, bringt Weizen, Datteln, Hirsen, etwas Futterkräuter, ferner Salz, Salpeter, Schwefel, Naphtha; wird bewohnt von den Wechabiten, welche Viehzucht (Pferde, Schafe, Kameele) u. etwas Ackerbgu treiben, u. von Beduinen in zahlreichen Stämmen, nomadisirend u. meist den Wechabiten unterthan. Auch sollen einige Negerstämme hier ansässig sein. Die Bevölkerung theilt sich in Ghözis[641] (Krieger), Hhadesi (Künstler, welche Flechtwerk, Baumwollenwaaren, Metallgeräthschaften verfertigen) u. Fellahs (Bauern). Bezirke: Sedeir (Sondeyr), Dschebel, Dschamama, Wnechem, Dschauf (Giuf, d.i. Wüste), El Hasa. Hierher wird auch die Bahia, od. die Wüste nördlich von N., gerechnet, durch sie geht die Karawanenstraße nach Mekka, auf 60 Meilen, u. wird von den Beduinen Anazeh (angeblich 200,000 Männer in verschiedenen Stämmen), Beni Szahher (10,000 männliche Köpfe), Schararat, Mauali (4000 Männer) u.a. bewohnt. 2) Provinz darin, auf der Hochebene, enthält die Hauptstadt der ganzen Landschaft Deraie, Hauptstadt des Reiches der Wechabiten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 641-642.
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