Nyköping

[166] Nyköping (spr. Nüdschöping), 1) Län in Schweden, Theil von Södermanland, erstreckt sich vom Mälar- u. Hielmarsee südwärts bis zur Ostsee; 117,98 QM.; zackige Küsten mit vielen Inseln, ini Innern viele Berge (meist gut bewaldet), fruchtbare Thgler, viele Seen (außer den obigen Yngaren, Öljaren, Långhalsen, Bofven u.a.); Flüsse: Torshälla, Trosa, Nyköpings Ån, welcher letztere in Örebro entspringt, durch mehre Seen fließt u. sich unterhalb N. in die Ostsee ergießt; einige Heilquellen, bringt Getreide, Holz, Hülsenfrüchte, Hausvieh, Wild, Fische, Eisen, Blei, Kupfer, Thon etc.; 125,000 Ew., welche Eisenwaaren fertigen, Ackerbau u. Viehzucht, Schifffahrt u. Handel treiben; 2) Hauptstadt des Läns, Sitz des Landhauptmanns, liegt an einer Ostseebucht; altes Schloß (Gefängniß), Hospital, Lazareth, Messinghütte, Tuch-, Papier-, Spiegel-, Thran-, Nadel-, Tabak-, Leuchterfabrik, etwas Handel, Hafen am Byfjord des Baltischen Meeres; 4000 Ew. – Da das alte Schloß eins der festesten in Schweden war, so residirten die Könige oft hier; hier saß Waldemar 1288 in Haft u. st. 1302 hier; hier hielt König Birger seine Brüder Erich u. Waldemar gefangen, welche 1318 den Hungertod starben, worauf die Bürger das Schloß schleiften; hier vermählte sich Karl IX. 1592 mit Christine von Holstein u. beide starben hier; 1719 wurde N. von den Russen verheert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 166.
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