Oberland

[179] Oberland, 1) höher gelegener Theil eines Landes, im Gegensatz des Niederlandes; daher Oberländer dessen Bewohner; 2) so v.w. Oberdeutschland; 3) im engern Sinne so v.w. Schwaben; 4) das Amt Sonneberg des Herzogthums Sachsen-Meiningen; grenzt an Koburg, Baiern, Schwarzburg; hat 6 QM., 30,580 Ew.; 5) sonst das Herzogthum Göttingen, seit 1498 mit Kalenberg vereint; 6) sonst Landschaft des Königreichs Preußen, die bis 1772 unter dem königsberger Kammerdepartement stand u. wozu die Kreise Neidenburg, Morungen u. Marienwerder gehörten. 1772 kam der Kreis Marienwerder des O-es zu Westpreußen u. das Übrige blieb bei Ostpreußen. Jetzt bildet das Westpreußische O. die Kreise Marienwerder u. Löbau des Regierungsbezirks Marienwerder u. das Ostpreußische O. die Kr. Ortelsburg, Neidenburg, Osterode, Morungen u. Preußisch Holland des Regierungsbezirks Königsberg; 7) der am Fuß der hohen Alpen liegende, südöstliche Theil des Schweizercantons Bern, welcher die Ämter Thun, Ober- u. Niedersimmenthal, Saanen, Frutigen, Interlaken u. Oberhasle umfaßt; vgl. Berner Oberland; 8) (romanisch Sur Selva), Thal im Schweizercanton Graubündten, welches sich von Gur gegen Westen dem Rhein entlang bis an die Grenze des Cantons Uri erstreckt u. die Bezirke Glenner u. Vorderrhein (s.d.) umfaßt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 179.
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