Ohreule

[244] Ohreule (Ohrkauz), 1) (Otus), bei Bechstein u. Cuvier Untergattung aus der Nachtraubvögelgattung Eule geschieden; Ohrmuschel erstreckt sich vom Schnabel bis zum Scheitel in einem Halbkreis u. hat häutigen Deckel; vorn an der Stirn zwei Federbüschel, welche Ohren gleichen u. die sie aufrichten kann; Füße bis auf die Zehe befiedert. Arten: a) Kurzöhrige große O. (O. ascacephalus s. Bubo Ascalaphus), 171/2 Zoll lang, gelbbraun, dunkel gefleckt, Flügel u. Rücken mit dünnen, wurmförmigen Streifen, Federohren kurz; in Afrika, selten in Südeuropa. b) Uhu (Otus s. Strix bubo s. Bubo maximus), s. Uhu; c) Mittlere O. (Strix otus s. Otus vulgaris s. Aegolius otus), 13 Zoll lang, oben rostgelb, braun gefleckt, unten blaß rostgelb mit dunkelbraunen Längsflecken; Federohren rostgelb, weiß gerandet; in Waldungen, Höhlen u. hohlen Bäumen; stißt Ratten, Mäuse, Insecten u. dgl.; Nest in[244] alten Raben-, Tauben- u. Eichhornnestern, mit 4–5 weißen Eiern. d) Kurzöyrige O. (Otus brachyotos s. palustris, Aegolius brachyotus Strix arctica Sparrm. et tripennis Schrank.); 13 Zoll lang, Ohrfedern kurz; oben dunkelbraun, gelbgerandet, untengelblich braun gestreift, Schwanz gelb, mit weißem Rande; in Wäldern u. Mooren; Nahrung Mäuse; Nest auf der Erde. 2) (Scops Sav. u. Cuv.), Untergattung der Nachtraubvögelgattung Eule, aus diesen geschieden; Ohren stehen fast oben am Kopfe, Augenkreise unvollkommen, Füße befiedert, Zehen unbefiedert, mit Federohren, wird von anderen zu Otus gezählt; Arten: a) Kleine O. (Zwergeule, Scops scops Cuv., Strix scops L.,), nur 7 Zoll lang, Federbüschel klein, aschgrau, schwärzlich gefleckt u. gestreift; Zehen fast nackt; in Europa; frißt Mäuse, kleine. Vögel, Käfer; Nest in Felsenklüften u. hohlen Bäumen, mit 2–4 weißen Eiern. Bechsteins Sumpfohreule (St. palustris), oben weiß, grau u. braunbunt; b) Krainische O. (St. carniolica). aschfarben, mit lichtbraunem Anfluge, weiß gefleckt, schwarz gestreift; wohl nur Varietät dieser u. der Kurzohrigen O. Außerdem mehre Ausländer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 244-245.
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