Pernambuco

[838] Pernambuco (Fernambuco, indianisch, d.i. der Meerarm), 1) eine der östlichen Küstenprovinzen von Brasilien; zwischen dem Atlantischen Ocean, Parahyba, Ceara, Piauhy, Goyaz, Minas Geraes, Bahia u. Alagoa; 2908 geogr. QM.; Gebirge: Borborema; Flüsse: St. Francisco u. mehre kleine Flüsse, trocknen zur dürren Zeit aus. Der fruchtbare Theil an der Küste wird fleißig angebaut; Hauptproducte: Pernambuckholz (s. Brasilienholz), Baumwolle u. Zucker; man fertigt viel Salz, der Handel führt dies, so wie Zucker, Baumwolle, Holz aus; Gesammtbevölkerung ungefähr 600,000 Ew., nachdem officiellen Repertoirs von 1856 (offenbar zu hoch) 950,000 Ew., theils Europäer, theils Eingeborene, darunter die Aracnyes, wild u. räuberisch. Getheiltin drei Comarcas; zur Provinz gehören auch noch die Inseln Fernando do Noronha, Ratteninsel (Ilha des Rattos), Trinidad (Ascension); 2) Comarca darin; 3) Hauptstadt der Comarca u. der Provinz, am Atlantischen Ocean gelegen; Sitz des Gouverneurs u. der Provinzialbehörden; Hafen u. Handel mit Farbehölzern, Baumwolle etc.; besteht aus a) Reciffe (durch eine Sandbank mit Olinda zusammenhängend, mit Waarenmagazinen, Schiffswerften); S. Antonio (mit der Schatzkammer u. Gouverneurspalast) u. Boa Vista. Im Ganzen gibts viel Klöster, einen Bischof, Theater, Processionen, mehre Schulen. b) Olinda, am Atlantischen Ocean u. am Fluß Biberibe gelegen; bischöflichen Palast, Gouverneurspalast, viele Klöster, bischöfliches Seminar, Botanischer reicher Garten, Kathedrale; wurde 1630 von den Holländern erobert, kam in Verfall, nach 24 Jahren wieder an Brasilien; Gesammtbevölkerung 65,000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 838.
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